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Rathaus Gelsenkirchen    Schloß Berge    Schloß Horst

Geschichte der Stadt Gelsenkirchen

Zwar wurde Gelsenkirchen bereits 1150 urkundlich erwähnt, dennoch ist die Stadt ein Produkt der im 19. Jahrhundert einsetzenden Industrialisierung. An die Vorgeschichte der Industriestadt erinnern heute nur noch einig Baudenkmäler wie Schloss Horst, Schloss Berge oder die Burg Lüttinghoff.

Zu Beginn des vorletzten Jahrhunderts war die Region noch dünn besiedelt und hauptsächlich agrarisch strukturiert. Zu dieser Zeit lebten dort etwa 6000 Einwohner. Erst mit der verkehrstechnischen Erschließung durch die Eisenbahn, aber vor allem durch die Kohleförderung wandelte sich das Gesicht dieses Raumes. 1840 wurde das "schwarze Gold" entdeckt und sieben Jahre später begann man an der Köln-Mindener Strecke mit der Errichtung des Bahnhofs Gelsenkirchen. Die Gemeinde entwickelte sich nun in kürzester Zeit zu einem Standort der Schwerindustrie. Die Folge war ein sprunghafter Bevölkerungsanstieg, der 1875 zur Verleihung der Stadtrechte führte. Von nun an begann eine stetige Erweiterung des Stadtgebietes infolge zahlreicher Eingemeindungen, so dass die Zahl der Einwohner bis 1903 von 11.000 auf 138.000 anstieg und Gelsenkirchen den Status einer Großstadt erhielt.

Bis zum I. Weltkrieg kamen zahlreiche Arbeitskräfte in die Stadt, die größtenteils in den östlichen Gebieten des Deutschen Reiches (Ost- und Westpreußen, Posen und Schlesien) angeworben wurden. Diese Entwicklung wiederholte sich in den Jahren des Wiederaufbaus nach dem II. Weltkrieg, als zunehmend Arbeitskräfte aus Südeuropa und der Türkei in der Montanindustrie eine Beschäftigung fanden. So wuchs eine Industriegroßstadt heran, die mit fast 400.000 Einwohnern zeitweise die bedeutendste Kohlestadt Europas war und als "Stadt der tausend Feuer" bekannt wurde.

Die Ausdehnung des heutigen Stadtgebietes geht auf das Jahr 1928 zurück, als im Zuge der kommunalen Neugliederung die Zusammenlegung der Städte Gelsenkirchen und Buer sowie der Gemeinde Horst erfolgte. In der Gesamtstadt Gelsenkirchen-Buer, ab 1930 offiziell Gelsenkirchen, lebten jetzt 340.000 Menschen. Über viele Jahrzehnte hinweg waren Kohle und Stahl Segen und Fluch zugleich. Wurde in den 20er Jahren der Bergbau so stark rationalisiert, dass viele Bergleute ihre Arbeit verloren, so herrschte in den 30er Jahren durch die von den Nationalsozialisten betriebene Aufrüstung wieder Vollbeschäftigung. Unter dem NS-Regime war die Stadt ein herausragendes Zentrum für die Kriegswirtschaft. Dieser Umstand machte Gelsenkirchen gleichzeitig zu einem bevorzugten Ziel für die alliierten Bomber, so dass bei Kriegsende im Mai 1945 etwa drei Viertel aller Wohnungen und öffentlichen Gebäude zerstört waren.

Auch nach dem Neubeginn spielte der Bergbau weiterhin als Energielieferant und Arbeitgeber eine bedeutende Rolle. Aber auch das sogenannte Wirtschaftswunder nach dem Krieg konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Montanbereich ein sterbender Industriezweig ist. Der mit der Kohlekrise gegen Ende der 50er Jahre einsetzende Strukturwandel weg von Kohle und Stahl und hin zu neuen Technologien, wie der Solarenergie, und zur Dienstleistungsgesellschaft ist noch längst nicht abgeschlossen.

Heute verfügt Gelsenkirchen mit fast 273.000 Einwohnern über eine ausgebaute Infrastruktur, attraktive Wohnmöglichkeiten, zahlreiche Grün- und Erholungsflächen. Hinzu kommt ein vielfältiges Kultur- Sport- und Freizeitangebot sowie mit Schalke 04 ein Verein, der durch seine nationalen und internationalen Erfolge zu einem Werbeträger für die Stadt wurde.

Die mittlerweile stärker diversifizierte Wirtschaftsstruktur bietet Arbeitsmöglichkeiten in zahlreichen innovativen Wirtschaftsbetrieben. So eröffnete Shell Ende 1999 in Rotthausen auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Dahlbusch die weltweit modernste und Europas größte Solarzellenfabrik. Auch hier greift das Konzept, Altes mit Neuem für Arbeit und Lebensqualität zu verbinden.


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